Die Intertextualitaet als Mechanismus von kulturellem Gedaechtnis Vergessen zeigt, dass alle Texte dadurch Intertexte sind, dass sie bei ihrer Konstruktion im Sinne von Praetexten als ihren Bestandteil verwenden. Sinne der Praetexte werden dabei schon ...
Die Intertextualitaet als Mechanismus von kulturellem Gedaechtnis Vergessen zeigt, dass alle Texte dadurch Intertexte sind, dass sie bei ihrer Konstruktion im Sinne von Praetexten als ihren Bestandteil verwenden. Sinne der Praetexte werden dabei schon als im Kontext des neu zu schreibenden Textes Konstruierte in Form von Verzerrung eingefuehrt. So laesst sich das kulturelle Gedaechtnis in Texten sowohl als Gedaechtnis denn auch als Vergessen des Vorgegebenens definieren. Wenn man die Theorien der Intertextualitaet von Kristeva, Lachmann und Luhmann miteinander vergleicht, wird herausgestellt, dass Intertextalitaet sehr verschiedenartig ist, also mit drei Kategorien von Lachmann, nicht erfasst werden kann.
Die Arbeit kinematographischer Apparat und Metaphor des Mechanismus des Gedaechnisses hat das Verhaeltnis zwischen Film und Gedaechnis zum Thema. Es geht aber hier darum, dass der Film methodisch zur wissenschaftlichen Ueberlegung zum Problem mit dem Gedaechnis beitragen kann, im Blick auf sowohl die filmische Dimension der technisch apparativen Medien als auch die Perspektive des aesthetischen Textes. Zu bemerken ist zunaechst besonders mit Bezug auf Kuntzel und Baudry, dass auf der medialen Ebene der Film als Metapher oder Modell des Operationsmechanismus des Gedaechnisses funktionieren kann. Das resultiert daraus, dass der kinematographische Apparat zwei Systeme, d.h. sowohl das System des Schreibens als auch das des Vergessens simultan operativ behandeln kann.
In der Arbeit ueber Neue Geschichtsschreibung, Erinnern und Vergessen ist unter der Fragestellung, wie die Vergangenheit im Geschichtsbuch als kulturelles Gedaechtnis dargestellt und wie sie durch verschiedene Gedaechtnismedien behalten, uebergeben und veraendert wird, der Mechanismus der neuen Geschichtsschreibung betrachtet worden. Um den Mechanismus der neuen Geschichtsschreibung zu erklaeren, werden drei reale Beispiele angefuehrt, und zwar die Neuschreibung der Borderlands History in China, die Verdrehung der Geschichte in japanischen Schullehrbuechern und die neue Deutung der Ereignisse vom 18. 5. 1980 in Kwangju. Geschichte selbst wird durch das Interesse und Beduerfnis der Gegenwart gebildet, was bei der neuen Geschichtsschreibung noch deutlicher zum Ausdruck kommt.
In das produktive Gedaechtnis als Einbildungskraft. Eine Studie zum Modus der Repraesentation des Gedaechtnisses am Theater wird ein Ansatz zu einer neuen Theatertheorie in der Verbindung von Gedaechtnis und Einbildungskraft untersucht. Das Aesthetische des Theaters begruendet sich in seinem Verfahren der Wiederholung und der Verdoppelung, die Erinnerungsverfahren sind. Gedaechtnis wird als Modus des Imaginaeren verstanden. Das Mehr der aesthetischen Erfahrung ist zu bestimmen als produktives Gedaechtnis, das Neues schaft. Das, was das Gedaechtnis erinnert, hat es vor dem Akt des Erinnerns nicht gegeben, sondern erscheint im Moment seiner Darstellung.